Anleitung Näh-, Wand- & Bettutensilo

21 März



Nähanleitung für ein praktisches Näh-, Wand- & Bettutensilo zum Anbringen am oder überm Kinderbett, Wickeltisch oder auch als Wandutensilo für Schreibtisch & Nähplatz – eben dort, wo man kleine Dinge gerne griffbereit haben möchte.



Einige Applikationsvorlagen stehen am Ende des Beitrags als kostenloser Download zur Verfügung, aber auch mit eigenen/anderen Applikationen, Plotts und kleinen Extras kann das Utensilo toll umgesetzt werden - das zeige ich euch heute hier. Bitte beachtet, dass die Muster und Applikationen nur für den privaten Gebrauch bestimmt sind.



Anleitung


Du brauchst folgendes Material:


  • Stoff für Rückseite 2 Mal: 64cm breit x 24cm hoch
  • Stoff für Taschen 1 Mal: 64cm breit x 34cm hoch
  • Stoff für Aufhänger 4 Mal: 4cm breit x 10cm hoch
  • Vlieseline H630 für Rückseite 1 Mal: 62cm breit x 22cm hoch
  • Vlieseline H630 für Taschen 1 Mal: 62cm breit x 16cm hoch
  • Bunte Filzreste für die Applikationen
  • Vorlagen für die Applikationen (oder eigene ausdenken)
  • Schere, Lineal, Stift, Stecknadeln/Clips, Nähmaschine & Garn, Bügeleisen & Bügelbrett, Nadel & Faden, einen Erwachsenen zum Helfen…


- Der Stoff für die Taschen wird höher als das Rückseitenteil zugeschnitten, weil er später einfach zusammengeklappt wird. Er ist beim Zuschnitt in der Höhe also doppelt so hoch als beim fertigen Wandutensilo als Taschenteil. Dies ist kein Fehler in der Anleitung.


- Die Nahtzugabe von 1cm ist in den Maßen bereits enthalten.



Los geht's!


Die Rückseite vorbereiten
Nimm eines der Stoffteile für die Rückseite und bügle auf die linke Stoffseite die Vlieseline für die Rückseite auf (auf Herstellerangaben zur Verarbeitung achten). Die Vlieseline ist rundherum jeweils 1cm kleiner als das Stoffteil. Das 2. Stoffteil für die Rückseite brauchst du erst ganz am Schluss und du kannst es bis dahin zur Seite legen.

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Taschenteil vorbereiten
Lege das Stoffteil für die Taschen mit der schönen Seite nach unten vor dich hin und klappe die beiden oberen Ecken genau auf die beiden unteren Ecken. Den Stoffbruch gut bügeln.
Anschließend klappst du es wieder auf und bügelst das kleinere Stück Vlieseline innen auf die linke Stoffseite. Lege die Vlieseline dafür so nah wie möglich innen an den eben gebügelten Bruch. Vor dem Aufbügeln bitte einmal den Stoff wieder zuklappen, um zu kontrollieren, ob die beiden Ecken unten wieder genau aufeinander liegen, denn je nach Dicke der Vlieseline kann es sein, dass du sie ein klein wenig unter dem Bruch anlegen musst, damit die Ecken wieder genau aufeinander passen. Einfach in Ruhe ausprobieren ist hier die Lösung.

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Aufhänger vorbereiten
Lege ein kleines Stoffteil für die Aufhänger mit der schönen Seite nach unten vor dich (Bild 1), klappe die beiden linken Ecken der langen Seite auf die beiden rechten Ecken und bügle die Kante (Bild 2). Dann klappst du es wieder auf (3) und bügelst nun nacheinander die beide langen Außenkanten so zur Mitte hin, dass die Stoffkanten sich an der vorher gebügelten Mittelkante treffen (4). Nun klappst du den Stoff wieder an der Mittelkante zusammen (5) und bügelst es noch mal gut, damit die Kanten auch wirklich schön glatt sind. Anschließend soll das Stoffteil für den Aufhänger so aussehen (links im Foto unten):



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Nähe die lange offene Seite des Aufhängers mit einem Gradstich und einer Stichlänge von ca. 3 – 3,5 nah am Rand zusammen. Nähe ganz langsam, um den Stoff sicher unter der Nadel zu führen und möglichst den gleichen Abstand einhalten zu können. Das Gleiche machst du mit der anderen, geschlossenen langen Kante. Wiederhole alle Schritte für die restlichen drei Aufhänger:



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Markierungen und Applikationsprobe
Lege das Rückseitenteil mit der Vlieseline nach unten vor dich. Das Taschenteil legst du nun so darauf, dass seine beiden unteren Ecken genau auf den unteren Ecken des Rückseitenteils liegen. Achte darauf, dass beim Taschenteil die schöne Stoffseite oben liegt, auf der von innen die Vlieseline aufgebügelt ist. Lege nun deine Applikationen, die du auf das Taschenteil nähen möchtest so auf, wie sie dir am besten gefallen.



Markiere für die Aufhänger am oberen Rand des Rückseitenteils 5cm vom linken und 5cm vom rechten Stoffrand mit einem Lineal. Dann machst du zwei weitere Markierungen nach jeweils ca. 18cm. (Nur kleine Punkte, die in der Nahtzugabe bleiben!)

Zeichne danach die Markierungen für die einzelnen Taschen ein, jedoch nicht zu schmal, damit man mit der Hand später auch noch gut hineingreifen und Sachen herausholen kann.

Verwende dafür einen Stift, der eine ähnliche Farbe wie dein Nähfaden hat, da man die Linie später sonst zu sehr sehen würde.

Da du an dieser Markierung später über die gesamte Höhe des Taschenteils nähst, musst du auch darauf achten, dass sich auf dieser Linie dann keine Applikation befindet, sonst würdest du durch dein schönes Vögelchen, Herzchen, oder Blümchen nähen!

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Aufhänger anbringen
Lege das Stoffteil der Rückseite, auf welches du die Vlieseline gebügelt hast, mit der schönen Seite nach oben vor dich.

Klappe die Aufhänger in der Mitte zusammen, sodass sich eine Schlaufe bildet, und befestige die Aufhänger an den oberen Markierungen mit Nadeln oder Clips. Die offenen Kanten der Anhänger liegen an der Stoffkante, die Schlaufen zeigen zur Stoffmitte.

Nähe sie langsam mit einem Gradstich in der Nahtzugabe fest, also so knapp am Stoffrand, sodass du mit der Nadel nicht die Vlieseline auf der Unterseite triffst.

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Anbringen von Plotts & Applikationen, Stiftehalter, Täschchen etc. am Taschenteil
Lege das Taschenteil so vor dich, dass die schöne Stoffseite oben liegt, auf der von innen die Vlieseline aufgebügelt ist. Jetzt kannst du hier deine Plotts, Applikationen und anderes anbringen. Klemme vor Beginn die Vorder- und Rückseite des Stoffes mit Clips zusammen, damit sich beim Applizieren nicht aus Versehen der Stoff verschiebt.

Stecke die anzunähenden Filzteile mit Nadeln fest und nähe sie mit einem Gradstich und einer Stichlänge von ca. 3 – 3,5 knapp am Rand fest.

Möchtest du z.B. die Vögelchen aus der Vorlage aufnähen, dann halte dich an die Zahlen auf den Applikationsschnitteilen. Also erst Teil 1 aufnähen (Schnabel), dann Teil 2 (Körper), dann den Flügel (3) und zum Schluss das Auge (4). Beim Auge und auch den Äpfeln der „Baum-Vorlage“ reicht in der Mitte ein kurzer Vorwärts- und Rückwärtsstich oder Handstiche aus.

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Für den Stiftehalter benötigst du 2 kleine Stücke SnapPap und ein Stück Gummiband. Schneide das SnapPap in die gewünschte Form (bei mir Halbkreise) und nähe sie an der gewünschten Stelle auf das Taschenteil, die beiden Enden des Gummibandes fasst du dazwischen ein. Dann nähst du mit einem Gradstich und farblich passendem Garn jeweils im Abstand von etwa 1cm das Gummiband am Taschenteil an, sodass die Stifte darin gehalten werden. Probiere die Abstände vorher mal mit einigen Stiften aus.

Wenn du ein abnehmbares Nadelkissen haben möchtest, musst du ebenfalls jetzt eine Klettverschlussseite an der gewünschten Stelle auf der Außenseite des Taschenteils anbringen.


Das abnehmbare Nadelkissen für dein Nähutensilo machst du so:
Für das Oberteil, in das später die Nadeln gepiekst werden, machst du eine Schablone aus dünner(!) Pappe (z.B. Cardstock oder einfach aus einer Teeverpackung) und überträgst diese mit einer dazugerechneten Nahtzugabe von ca. 2-2,5cm auf ein Stück Filz und schneidest es aus.

Das Gleiche machst du für die Rückseite des Nadelkissens, aber ohne Nahtzugabe. Auf die Rückseite nähst du nun relativ mittig das Gegenstück des Klettverschlusses auf, anschließend klebst du es mit der linken Seite mit Wondertape oder Stylefix direkt auf die Schablone, das macht das Nadelkissen am Ende stabil und hält es schön in Form.

Mit Wondertape oder Stylefix gelingt es auch einfacher, die Ränder des Oberteils nun ca 1cm umzuschlagen und zu fixieren. Lege es dann mit der schönen Seite nach oben mittig auf die Pappe und schlage die überstehenden Ränder nach hinten um, sodass die Pappe nun zwischen den Filzteilen liegt. Nähe langsam rundherum mit einem breiten Gradstich und lass eine kleine Öffnung zum Füllen (Anfang und Ende verriegeln). Mit Watte füllen und dann die Öffnung mit Gradstich schließen.

So kann das Nadelkissen nach dem Nähen immer wieder am Utensilo befestigt werden und ihr wisst immer, wo es ist.

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Taschen nähen
Lege das fertige Taschenteil wieder auf das Rückseitenteil, an dem du bereits die Aufhänger angebracht hast. Lege die unteren Ecken genau aufeinander und klemme alles gut mit Clips oder Nadeln fest. Anschließend steckst du neben den Linien, auf denen die Taschen abgenäht werden sollen, das Taschenteil mit Nadeln am Rückseitenteil fest.

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Nähe mit Gradstich und einer Stichlänge von ca. 3 – 3,5 genau auf der Linie die erste Tasche ab.

Beginne auf dem Rückseitenteil etwa 1 Stich vor dem Taschenteil und verriegle die Naht (2 x Vorwärts- und 2 x Rückwärtsstich) und nähe dann die Länge ganz nach unten durch. Wiederhole dies mit allen eingezeichneten Linien für die Taschen:



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Zusammennähen
Lege den einzelnen Rückseitenstoff mit der schönen Seite nach oben vor dich und das Rückseitenteil, auf das du gerade das Taschenteil genäht hast, genau Ecken auf Ecken obendrauf.

Klemme alles gut mit Clips rundherum fest. Auf der Oberseite steckst du zwischen den beiden mittleren Aufhängern mit Nadeln eine Wendeöffnung ab. Halte dabei mit den Nadeln einen Abstand von etwa 2 cm zu den Aufhängern ein.

Nähe mit einem Gradstich und einer Stichlänge von ca. 2 – 2,5 wie im Bild gezeigt einmal rundherum. Verriegle die Naht am Anfang und Ende wieder mit einem kurzen Vorwärts-Rückwärts-Stich. Die Kante der Vlieseline ist deine Nahtlinie. An den Stellen, wo du auf die Aufhänger triffst, solltest du langsam nähen, damit die Nadel nicht bricht. Schneide anschließend die Ecken vorsichtig zurück.

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Fertigstellen – fast geschafft!
Wende nun alles vorsichtig durch die Wendeöffnung. Arbeite anschließend mit einem stumpfen Bleistift, einem Essstäbchen, einem Falzbein oder Ähnlichem die Ecken aus.


Bügeln
Das Wichtigste ist nun das Bügeln – aber richtig!

Wenn du das Wandutensilo nun so bügeln würdest, wie es nach dem Wenden liegt, dann würde der Rand sehr ungleichmäßig und unschön werden. Hier kommt mein Tipp:


Schöne und saubere Kanten bekommst du, indem du sie erst „platt“-bügelst wie im oberen Bild. Dabei kannst du auch prima die Nahtzugabe der Wendeöffnung mit nach innen bügeln, damit wird auch das Schließen der Wendeöffnung nachher einfacher und sauberer.

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Anschließend nochmal ordentlich „normal“ die Kanten und das ganze Utensilo bügeln.

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Ordentlich gebügelt lässt sich die Wendeöffnung nun mit einem Grad- oder Matratzenstich viel einfacher schließen.


Das war's schon - dein Näh-, Wand- & Bettutensilo ist nun fertig!



Viel Spaß!


Download: Applikationen


Nähutensilo von *nane - Schönes aus Stoff


Nähutensilo von Fräulein An

Auf KINDERleicht & schön gibt es noch Fotos von weiteren tollen Utensilos nach dieser Anleitung.

1 comments

  1. Wunderbar ! Vielen Dank für diese nützliche Anleitung. Bei mir kullert immer alles durch die Gegend beim Nähen. Das wird jetzt anders.
    Viele Grüße, Synnöve

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